Interview mit Cello

 

Hi Cello.
Allem voran frage ich Dich etwas, das die Leser*innen brennend interessiert. Bist Du ein Mann oder eine Frau?
Was ist das denn für eine Frage?? Willst Du meinen Stachel sehen? (Beginnt an sich herum zu schrauben.)
Nein!! Lass das!!
Ok ok.
Wie beginnt Dein optimaler Tag?
Also vor 9 bin ich knatschig, da muss man sehr vorsichtig mit mir umgehen. Oder am besten, man lässt es einfach.
Dann schaue ich erst einmal, ob ich gut gestimmt bin. Ist das der Fall, hebt sich die Laune merklich.
Was ich gar nicht abkann, ist, wenn ich morgens noch immer den Kolophonium-Belag vom Vortag auf den Saiten habe. Das ist wie mit schmutzigen Füßen ins Bett zu gehen. Geht gar nicht!!
Mal unter uns: gehst Du eigentlich aufs Klo oder ist das bei Dir nicht so…
(Räuspert sich.) Nun ja. Ich weiß, es klingt manchmal danach. Aber in der Tat habe ich kein Verdauungssystem.
Hast Du eine große Liebe?
Instrumente wie ich sind nicht für die Monogamie ausgelegt. Mein Herz ist groß. Zu meinen Lieben zählen: die Flöte von Frauke Oesmann (schon ewig nicht gesehen, aber träume ich immer wieder von), das Klavier von Naila Alvarenga (das ist was Festes!) und nach einer zufälligen Begegnung mit den Twiolins-Geigen bin ich total angetan von deren Klang. Aus der Ferne liebte ich im Übrigen lange den Takststock von Claudio Abbado, aber den gibt es ja leider nicht mehr.
(Verfällt in trübsinniges Schweigen.)
Hey Cello, nicht zu viel Moll! Eine letzte Frage. Was würdest Du kleinen 1/16 oder 1/8 – Celli gerne mitgeben?
Ganz einfach. Wenn ihr merkt, es klingt irgendwie nicht, versucht mit Kratzen und Quietschen darauf aufmerksam zu machen. Wir haben nicht besonders viele Nerven im Stimmstock, aber meistens liegt’s daran und das kann man schnell beheben. Möge der Klang mit euch sein!

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